Exerzierwochenende im Museumsdorf Konz

31.08.2024

Vor einigen Wochen wurde leider klar, dass unser Hauptevent, das Biwak in Neu Breisach nicht stattfinden konnte. Schnell stellten unsere Freunde von der 9eme im Roscheiderhof in Konz in kurzer Zeit eine Ersatzveranstaltung auf die Beine. Unsere Aufgabe dabei war die Darstellung der Dorfbewohner und ihr glaubt nicht was uns im Laufe der nächsten Tage widerfahren ist:

 

“Unser Tag begann wie üblich mit dem morgendlichen Wecken und Antreten der verbliebenen Männer im Dorf, das Verteilen der täglichen Aufgaben und dem gemeinsamen Frühstück. Anschließend ging jeder im Dorf seiner Arbeit nach. Alles war wie gewohnt, bis aus dem nichts ein Peleton französischer Soldaten im Dorf aufmarschierte und mitten auf dem Dorfplatz stehen blieb. Den Frauen ringsherum rief einer der Soldaten, augenscheinlich der befehlshabende Offizier, in gebrochenem Deutsch zu, dass er den Bürgermeister sprechen möchte. Unser Ortsvorsteher, unterstützt vom Dorfarzt, der der französischen Sprache mächtig ist, war direkt zur Stelle und hörte sich das Anliegen der Soldaten an. Wir konnten nur vernehmen, dass das Gespräch zwischen Ortsvorsteher und Offizier, übersetzt vom Arzt, immer lauter wurde. Denn der Offizier schien ungehörige Forderungen an unser Dorf zu stellen. Nach einer Weile wurde es sogar handgreiflich zwischen den Beteiligten, so dass die Frauen ihre Tätigkeiten ruhen ließen und den Offizier aufforderten, den Ortsvorsteher und den Arzt zufrieden zu lassen. Stattdessen fingen die französischen Soldaten auf einmal an, all unsere Männer auf dem Dorfplatz zusammen zu treiben und zu mustern. Das ließen sich die Frauen, die bereits ihre Ehemänner und Söhne an Frankreich verloren hatten, nicht gefallen und griffen, was sie gerade zur Hand hatten, um sich gegen die Soldaten zu wehren und sie zum Aufhören zu zwingen. Doch das zeigte keinen Erfolg bis einige von ihnen anfingen mit Äpfeln auf die Soldaten einzuwerfen. Die Soldaten waren so verwirrt über den Widerstand, dass sie sich für eine kurze Zeit zurückzogen, um sich zu sammeln. Wir feierten das unwissentlich als Triumpf, bis kurze Zeit darauf die ersten Schüsse fiel. Nun war allen klar, dies wird kein gutes Ende nehmen, doch kampflos wollte keiner aufgeben. So schnappen wir uns alle versteckten Waffen, Haken und Äpfel, bauten Barrikaden und riefen uns gegenseitig Mut zu. Für eine kurze Zeit gelang es uns, dem Sturm der französieren Soldaten standhalten und einige Erfolge erzielen, doch schlussendlich mussten wir uns geschlagen geben. Die verblieben wehrtauglichen Männer und Jungen wurden gemustert und mussten sich für eine Uniform entscheiden, anschließend folgte eine horrende Abgabe an Lebensmittel, erst danach ließen die Soldaten uns restlichen Bewohner zufrieden.

 

Am Tag darauf, war es so weit. Wir mussten von den eingezogenen Männern Abschiednehmen und die geforderten Lebensmittel auf Wägen laden. Als die Männer in dem zugewiesenen Regiment ankamen, wurden sie umgehend im Drill geschult und direkt für den nächsten Marsch ausgerüstet. Uns verbliebenden Bewohnern blieb nichts anderes übrig als uns dem Schicksal zu stellen, die Aufgaben im Dorf neu aufzuteilen, die Vorräte zu rationieren und zusammenzustehen. „